Hans-Heinrich Ehlen

ehem. MdL & Landesminister a.D.

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Sonntagsjournal der Zevener Zeitung vom 11.11.2018

Hinweise in Notfalldosen

Kühlschrank wird zum Lebensretter – Vortrag für Landvolk-Senioren

BRAUEL. Die Herbst- und Wintersaison der Landvolk-Senioren startete in diesen Tagen im Stammlokal „Viebrock“ in Brauel. Heiner Ehlen, als neuer Vorsitzender, begrüßte ein volles Haus und informierte über die soeben formalrechtlich vollzogene Fusion der Landvolkverbände Zeven und Bremervörde zu einem Hauptverein mit Sitz in Zeven. Dann wandte er sich dem Gast des Nachmittags zu: Dr. Heiko William aus Sittensen ist als richtungsweisender Rettungsmediziner bekannt, war der Einladung gerne gefolgt und hatte Interessantes im „Gepäck“.

Zunächst informierte er seine Zuhörer über die aktuelle Initiative „Mobile Retter“. Damit sind ehrenamtliche Helfer gemeint, die möglichst rund um die Uhr den professionellen Rettungsdiensten des Landkreises bis zu deren Eintreffen beim Notfallpatienten helfen sollen. Die Idee stammt aus den Niederlanden und wird dort seit Jahren erfolgreich umgesetzt. In unserem Landkreis könnten jährlich einige Menschenleben zusätzlich gerettet werden, käme es zur Schaffung eines Netzes von „Mobilen Rettern“. Voraussetzung dafür ist eine ausreichend große Zahl von Defibrillatoren, die im Idealfall auch in den Dörfern rund um die Uhr zugänglich sein müssten. Davon sei man heute aber leider noch weit entfernt, so der Experte.
Ehrenamtlicher Notfallretter kann jede in die Wiederbelebung eingewiesene Person werden. Die Schulungen nehmen zeitlich kaum einen halben Tag in Anspruch und werden in regelmäßigen Abständen wiederholt. Interessierte wenden sich an den Verein zur Förderung der Notfallversorgung Sittensen – Zeven – Tarmstedt e.V. mit Sitz in Sittensen, Tel. 04282/592600 oder mail@vfn-sittensen.de. Auch das DRK hilft weiter.
Dann nahm sich Dr. William des Themas Notfalldose an. „Der Retter im eigenen Heim kann im Notfall eine kleine grün-weiße Dose sein, die an einem gut zugänglichen Ort im Hause aufbewahrt wird und dort vom eintreffenden Rettungsdienst schnell gefunden wird“, so Dr. William. In der Dose finden die Retter ein ausgefülltes Formular mit Angaben zu Vorerkrankungen, den Medikamentenplan und Daten des Hausarztes. „Wenn Notarzt und Rettungsdienst zu einem Einsatz in eine Wohnung gerufen werden, ist meist schnelle Hilfe gefragt. Oft sind Patienten und Angehörige jedoch in dieser Ausnahmesituation nicht in der Lage, überlebenswichtige Informationen an die Retter weiterzugeben“, so der erfahrene Mediziner. „Dann kommt der Inhalt der Rettungsdose zum Einsatz, deren Vorhandensein im Haus durch einen grünen Aufkleber zunächst an der Innenseite der Haustür angezeigt wird. Als Aufbewahrungsort der kleinen Dose wird die Tür des Kühlschrankes an sichtbarer Stelle gewählt. Damit kann dieses Gerät im Ernstfall zum wichtigsten Haushaltsgegenstand werden“, informierte der Fachmann. Die Idee stamme aus Irland und sei über Großbritannien und Hessen nach Niedersachsen gekommen. Die Nachfrage nach den Dosen habe sich in seinem Wirkungskreis gut entwickelt, und er würde den Senioren gerne von den mitgebrachten Exemplaren möglichst viele zum Selbstkostenpreis überlassen. Gesagt, getan – am Ende hatte jeder, der wollte, einen neuen „Hausgenossen“ in der Hand, der nun zu Hause vorbeugend zum Einsatz kommen soll.
Landvolk-Organisatorin Silke Martens dankte noch im Namen aller Mitglieder Familie Klie aus Brüttendorf für den auf der Zevener Erntewagenparade gezeigten Wagen, den Vorstandsmitglieder geschmückt hatten, und informierte noch über das bis in den Sommer reichende Programm. (SJ)


Dr. Heiko William.
FOTOS: Meschke


Interessiert wurde dem Vortrag in Brauel gefolgt.

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