Hans-Heinrich Ehlen

ehem. MdL & Landesminister a.D.

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Sonntagsjournal der Zevener Zeitung vom 08.07.2018

Senioren werden überall gebraucht

Gastkommentar: Der dritte Lebensabschnitt

Als neue Ruheständler haben wir uns so langsam im dritten Lebensabschnitt eingewöhnt. Auch wenn man es lange wusste, war es dann doch etwas plötzlich, Rentner und Altenteiler zu sein. Früher hörte man oft etwas ungläubig die Behauptung, dass man als Rentner überhaupt kaum noch Zeit für sich selber hat.
Heute muss ich feststellen, dass da schon etwas Wahres dran ist. Sehr viele Zeitgenossen kommen dann auf einen zu und meinen, du hast doch nun viel Zeit, kannst du nicht mal „Dieses“ oder „Jenes“ für uns übernehmen? Dabei gibt es von vornherein schon viele Dinge, die man selbstverständlich übernimmt.
Ähnlich wie in wohl allen Kulturen auf dieser Erde, ist der Mittelpunkt einer Großfamilie, wie wir sie haben, die Großmutter oder besser gesagt die „Oma“.
Warum? Sie können das Wort „Nein“ nicht sagen. Außerdem bindet das Einhüten, Kinderbeaufsichtigen, A Haushalt, Garten und Hof, viele Kräfte.
Als Politiker, der 24 Jahre im Landtag in Hannover war, ist die neue Wirkungsstätte als Treckerfahrer und „Mädchen für alles“ eine Art Heimkehr zu den Wurzeln, die mir auf den Leib geschrieben sind. So erleben es auch viele andere „Neu-Senioren“. Es ist auch festzustellen, dass die Mädels und Jungen, mit denen man vor 60 Jahren eingeschult wurde, heute den gleichen Lebensstatus haben und auch Rentner sind, man ist auch hier wieder nahe beieinander.
Unsere Gesellschaft wird immer älter und die Lebenserwartung der heute geborenen Mädchen liegt bei 102 Jahren. Im Jahre 2028 sind dann auch die Männer dabei, die Hundertergrenze zu kippen. Die sinnvolle Einbindung der jung gebliebenen Alten in das tägliche Leben, ist eine große Herausforderung für uns alle. Ob noch etwas Teilzeitarbeit, Aushilfe oder Einbringung von Lebenserfahrung im Ehrenamt bei Vereinen, Verbänden, Kirche und öffentlichen Einrichtungen – man ist hier gerne gesehen.
Auch Dinge, die während der beruflichen Zeit zu kurz kamen oder auf die man verzichten musste, können nachgeholt werden. Tagesreisen oder Kurzurlaubsfahrten allein oder in der Busgruppe erfreuen sich großer Beliebtheit. Viele Unternehmen und Vereine bieten interessante und preiswerte Möglichkeiten an, die nähere und weitere Heimat kennenzulernen und es mit einem Stück Erholung zu kombinieren.
Dem öffentlichen Nahverkehr kommt immer größere Nachfrage und größeren Bedarf zu, hier ist noch viel Platz nach oben. Außerdem gibt es schon sehr viele seniorenfreundliche Fahrräder mit E-Unterstützung, die vor Ermüdung schützen und stets Rückenwind vermitteln.
Oftmals engagieren sich Senioren im Dienst unserer dörflichen und städtischen Institutionen. Die Bewirtschaftung, Reinigung und Instandhaltung von Dorfgemeinschafts-, Feuerwehrund Vereinshäusern oder der Dorfputz und die Ordnung in Feld und Flur, ist oft ohne geländegängige Senioren nicht möglich. Fazit: Wir Rentner und Senioren werden an allen Ecken und Kanten gebraucht.


»Unsere Gesellschaft wird immer älter.«
Hans-Heinrich Ehlen,
ehemaliges MdL und Landesminister a. D,
Vorsitzender der Landvolksenioren Zeven

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