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Zevener Zeitung vom 04.04.2011

Kreis-CDU hebt Ehlen auf den Schild


Monika Ehlen freute sich mit ihrem Mann Hans-Heinrich über dessen Wahlerfolg

ELSDORF.  Der zurückliegende Sonnabend war nicht der Tag des Frank Pingel. Bei der Wahl zum Kreisvorsitzenden der CDU unterlag er Hans-Heinrich Ehlen. 155 der 243 im „Elsdorfer Hof“ versammelten Christdemokraten votierten für den Landwirtschaftsminister a.D. Auch mit seiner Kandidatur für einen der drei Stellvertreterposten scheiterte der Bremervörde.
Im Mittelpunkt des viereinhalbstündigen Kreisparteitags stand Albert Rathjen  (69). Der scheidende Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes war nach 15 Jahren nicht erneut angetreten und hatte damit den Weg freigemacht  für die Kandidatur Ehlens und Pingels.
Doch bevor Tagungspräsident Hans-Peter Klie die Anwesenden zur Wahl aufrief, trat zunächst der CDU-Bezirksvorsitzende Enak  Ferlemann vor die Versammlung. Ferlemann bezeichnete den Landkreis Rotenburg angesichts einer Arbeitslosenquote von aktuell 5,2 Prozent als Aushängeschild des Elbe-Weser-Dreiecks. Im Kreis quasi Vollbeschäftigung erreicht zu haben, dafür gebühre sowohl der Politik als auch der Kreisverwaltung Lob, schmeichelte Ferlemann.
Damit die Wirtschaft in Schwung und die Arbeitslosigkeit gering bleibe, gelte es, die Infrastruktur zu verbessern. Dass die Bundesregierung daran arbeite, unterstrich der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, indem er auf die fortschreitende Planung der A 20 und der Elbquerung bei Drochtersen, auf die A 26, den Ausbau der A 1, die er als „Wohlstandsachse des Landkreises“ bezeichnete, und die Ertüchtigung des EVB-Gleisnetzes verwies.
Aldann kam Ferlemann auf den scheidenden CDU-Kreisvorsitzenden zu sprechen. „Eine Ära geht zu Ende“ – die eines Mannes mit einem klaren Kompass. Als dieser Kompass habe Rathjen stets das christliche Menschenbild gedient, hob der       Cuxhavener hervor und bekannte, dass Rathjen ihm ein Vorbild gewesen sei. Auch deshalb, weil er stets gemahnt habe, die Politik dürfe sich nicht dem Populismus anheim geben, und weil er dementsprechend gehandelt habe. Ferlemann würdigte Rathjen mit den Worten, dass er niemals politischen Ehrgeiz für sich entwickelt habe, sondern ausschließlich für andere gekämpft habe.
Warme Worte für den derart Gelobten fand auch  Kai Seefried, der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Stade, in seinem Grußwort. Rathjen sei ihm ein verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner gewesen.
Nachdem Rathjen seinen letzten Bericht als Kreisvorsitzender abgegeben hatte, stellten sich die beiden Nachfolgekandidaten vor und warben um Stimmen.      Ehlen (62) betonte, dass er als Landtagsabgeordneter und Landesminister a.D.  über ein dichtes Netzwerk verfüge und seine Kontakte sicher werde nutzbringend für den Landkreis aktivieren können.
Er präsentierte sich als volksnah, in dem er darauf verwies, dass er offen auf die Menschen im Kreis zugehe und ihnen zuhöre. Ehlen bezeichnete die CDU als Lebensart, für die unter anderem Fleiß, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit charakteristisch seien.
Mit seinem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement versuchte der ledige Bankkaufmann Frank Pingel (39) zu punkten. Der Bremervörder ist bereits seit 20 Jahren CDU-Mitglied und hat sich über die Junge Union und den Bremervörder Stadtrat zum CDU-Fraktionssprecher und CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden hochgearbeitet. Diesen Posten, das kündigte er am Sonnabend in Elsdorf  an, werde er im Herbst nach 14 Jahren verlassen. Pingel ließ zudem anklingen, dass er den Tätigkeitsschwerpunkt des Kreisvorsitzenden vor allem in der programmatischen Arbeit und in einer engeren Verzahnung der Gemeindeverbandsarbeit sieht. 

„Die CDU ist eine Lebensart.“
Hans-Heinrich Ehlen

Obgleich die Bremervörder CDU mit 53 Mitgliedern fast ein Fünftel der Versammlungsteilnehmer stellte, gelang es Pingel nicht, genügend Unterstützer zu finden, um über den ehemaligen Minister triumphieren zu können. Für Ehlen votierten knapp 64 Prozent (155) der Christdemokraten. Pingel vereinte 88 Stimmen auf sich.
Auch der Versuch des Unterlegenen, einen der drei Stellvertreterposten zu gewinnen, scheiterte. Markus Luckhaus, Katharina Merklein und Mechthild Ross-Luttmann erhielten mehr Stimmen als Pingel. (tk)

 

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