Aktuelles aus der Region

zurück

Zevener Zeitung vom 04. März 2008

Ehlen: Der Tisch kommt vor dem Tank

Minister stellen einige ihrer Schwerpunkte vor

Rotenburg (oer). Auch wenn sich der Name seines Ministeriums leicht verändert hat, möchte Hans-Heinrich Ehlen mit seiner Arbeit dort fortfahren, wo er vor der Landtagswahl stehen geblieben ist. Letzteres gilt ebenso für seine Ministerkollegin Mechthild Ross-Luttmann. Die beiden CDU-Politiker aus dem Kreis Rotenburg stellten gestern während eines Pressegesprächs einige ihrer Schwerpunkte vor.

Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz: Dies sind auch künftig die Bereiche, um die sich Hans-Heinrich Ehlen kümmern wird. Der vierte Bereich, der ländliche Raum, wurde dagegen erweitert und heißt nun Landesentwicklung. Städtisch geprägte Regionen fanden sich in dem alten Begriff nicht so recht wieder, begründete der Minister aus Kalbe die Änderung. Unabhängig davon freue er sich, nach der Wahl abermals das Vertrauen von Ministerpräsident Christian Wulff bekommen zu haben und an seine bisherige Arbeit anknüpfen zu können. Vieles sei angeschoben worden, „aber es gibt auch noch viel zu tun“, betonte Ehlen.
Ein wichtiges Thema sei die Anbindung des Hinterlands an die Küste. Dies betreffe auch den Landkreis Rotenburg. Im Kern gehe es um die Fragen, wie das Land von den boomenden Häfen profitieren und wie insbesondere der Güterverkehr organisiert werden kann. Hier sieht der Minister eine der zentralen Herausforderungen für die nächsten Jahre. Dabei machte er deutlich, dass er beim Ausbau der Infrastruktur auch auf die Schiene setzt. Die Straßen allein werden die zunehmenden Güter nicht aufnehmen können, ist er überzeugt.
Weltweit wachsende Märkte sieht er außerdem bei Nahrungsmitteln. Eine große Chance für das Agrarland Niedersachsen. Um dieses zu stärken, fördert das Land zum Beispiel über das Deutsche Institut in Quakenbrück Innovationen im Bereich Lebensmittel. Die Produktion von Lebensmittel hat für Ehlen nach wie vor Priorität. Die Erzeugung von Bioenergie sei aus Sicht der Landwirtschaft ebenfalls wichtig und werde auch unterstützt. Letztlich gelte aber der Grundsatz „Der Tisch kommt vor dem Tank“, so der Minister.
Die Balance zwischen der Betreuung des Menschen und der Wirtschaftlichkeit zu wahren, ist für Mechthild Ross-Luttmann mit Blick auf die Krankenhausversorgung gerade auch im ländlichen Raum eine der zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre. Dies sei in den vergangenen Jahren gelungen, sagte die Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit. Trotz Einsparungen und Bettenabbaus in den Einrichtungen werde sich Hannover weiterhin in erheblichem Umfang an Investitionen beteiligen. Ziel sei ein wirtschaftliches und zugleich fachlich gutes Angebot, das etwa dem Rotenburger Krankenhaus ermöglicht, als fachlich anerkannte Einrichtung zwischen den Metropolen Hamburg und Bremen zu bestehen. Erheblichen Handlungsbedarf sieht Ross-Luttmann außerdem beim Ausbau der Betreuung für Kinder unter drei Jahre. Das Land peilt an, 70 Prozent der Kinder in Krippen, die übrigen in Tagespflegeeinrichtungen unterzubringen. Auch dafür werde das Land tief in die Kasse greifen.

zurück