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Zevener Zeitung 10. Mai 2003

Minister weiht neuen Radweg ein

Radweg Elsdorf-Badenhorst offiziell freigegeben - Schulwegsicherung und Tourismusförderung
Von Redakteur Thorsten Kratzmann

Elsdorf. Allerhand Prominenz fand sich am Donnerstagnachmittag am Ortsausgang von Elsdorf ein, um den neuen Radweg über die Autobahn zur Abzweigung nach Badenhorst einzuweihen. Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen und Landrat Dr. Hans-Harald Fitschen fuhren die Strecke nach der Freigabe per Rad ab.

Die Mitglieder des Elsdorfer Rates, Vertreter der am Bau beteiligten Firmen, die Spitzen des Zevener Bauamtes, Gemeindedirektor Manfred Rieken, TouROW-Geschäftsführer Udo Fischer, Wirtschaftsförderer Christoph Reuther, der Leiter des Verdener Straßenbauamtes, Karl-Hermann Fastenau, Landrat Fitschen und Minister Ehlen waren der Einladung des Elsdorfer Bürgermeisters Heinrich Willenbrock gefolgt und wollten den rund 190.000 Euro teuren Weg per Rad einweihen.

Vor der Freigabe würdigte Willenbrock die Baumaßnahme als gutes Werk für Kinder und Tourismus. Er erinnerte auch daran, dass nach einiger Unruhe in der Bevölkerung die Steigung auf vier Prozent verringert wurde und die sechs Meter Höhenunterschied nun problemlos zu bewältigen seien. Für die beiden Rampen sind 6000 Kubikmeter Sand verbaut worden.

Dann fiel das Band und die Prominenz bestieg das Rad. Minister Ehlen hatte zum Gaudi der übrigen Radler von Willenbrock ein 50 Jahre altes Melkfahrrad zur Verfügung gestellt bekommen und kämpfte sich damit brav den Berg hinauf.
Bei Familie Lüdemann in Bockhorst machten die Radler Rast. Hier ließen sie sich Kaffee und Butterkuchen schmecken, bevor Hans-Heinrich Ehlen das Wort ergriff. Er lobte die Initiative der Gemeinde und betonte, dass die Landesregierung Radwege an Landesstraßen nicht zu 100 Prozent finanzieren werde und könne. Wer dennoch darauf beharre, so Ehlen unverblümt, bekomme eben keinen Radweg. Wer dagegen wie die Elsdorfer verfahre und versuche, die Kosten auf mehrere Schultern zu verteilen, habe gute Chancen. "So kommen wir weiter - im Sinne der Bevölkerung." In diesem Zusammenhang regte er an, vermehrt Landkreis übergreifend und an die Entwicklung des Tourismus zu denken.

Der Landrat griff diesen Faden auf und kündigte an, am Tag darauf werde der Radweg Wilstedt/Vorwerk/Dipshorn übergeben. Dr. Fitschen zitierte Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) mit den Worten: In keinem norddeutschen Landkreis gebe es ein derart dichtes Radwegenetz wie in Rotenburg. Das liege sicher auch daran, dass Rotenburg zu den wenigen Landkreisen gehöre, die noch in der Lage sind, Baumaßnahmen anderer mitzufinanzieren. So habe sich der Kreis die Hälfte der Baukosten mit der Gemeinde Elsdorf geteilt.
An dieser Stelle ging er auf einen verbalen Wink des Elsdorfer Bürgermeisters ein und erwiderte, auch er wünsche sich, dass der Radweg "irgendwann" über die ehemalige Kreisgrenze weiter bis nach Abbendorf geführt werde. Die nunmehr fertiggestellten 700 Meter über die Autobahn wertete er als einen Segen für die Kinder.
Abschließend bekannte er, an den Hof Lüdemann habe er eine bleibende Erinnerung. Denn vor gut 50 Jahren im zarten Alter von etwa sechs Jahren habe er anlässlich einer Hochzeit mit seinem Bruder erstmals heimlich gepafft. Das sei ihm schlecht bekommen und seither rauche er nicht mehr.

Nachdem sich die amüsierten Zuhörer wieder beruhigt hatten, setzte Karl-Hermann Fastenau den Schlusspunkt des offiziellen Teils der Zeremonie. Sie hätten Glück gehabt, dass das Land 50 Prozent der Kosten trage, ließ er die Elsdorfer wissen, denn nunmehr sei eine Haushaltssperre verhängt worden. Ferner kündigte er an, im Zuge des Ausbaus der A 1 werde der Radweg auf der Brücke verbreitert.
Abschließend war die Bevölkerung an der Reihe. Auch sie feierte die Einweihung des Weges gebührend.


Foto: von Redakteur Thorsten Kratzmann

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