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Rotenburger Rundschau vom 11. Januar 2009

Muss beherrschbar bleiben

Hans-Heinrich Ehlen zur Grünen Gentechnik

Visselhövede (hm). Am Rande des Jahresgesprächs im Visselhöveder Ökolandbauzentrums äußerte sich Landwirtschaftsminister Hans-Heinerich Ehlen zum Thema Grüne Gentechnik, für die CDU-Kreisvorsitzender Albert Rathjen derzeit vehement eintritt.
Ehlen wehrt sich gegen Schwarz-Weiß-Malerei: „Auch wenn hier im Hause des Ökolandbaus dazu eine ganz andere Meinung herrscht: Die Landesregierung wird Gentechnik nicht ächten. Wir werben um Verständnis für Betriebe, die in der Saattechnik arbeiten und sich darum in diesem Bereich engagieren wollen.“ Der Minister erklärt: „Wir stehen in der Landwirtschaft vor neuen Herausforderungen und müssen uns auch der Frage stellen, ob denen mit neuen Mitteln zu begegnen ist. Und wenn wir durch Zucht weniger Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Wasser auskommen könnten, wäre das ja nicht schlecht.“
Allerdings macht er auch klar: „Ich gerate nicht ins Schwärmen, wenn es um Gentechnik geht. Ich bin christlich erzogen worden und möchte nicht in der Schöpfung herumpfuschen. Und im Nahrungsmittelbereich hat das noch einmal eine andere Sensibilität als beispielsweise in der Medizin. Damit müssen wir sehr vorsichtig sein.“ Vieles sei schließlich auch auf konventionellem Wege zu erreichen. Aber es dauere eben deutlich länger.
Im Augenblick sieht Ehlen für die Landwirtschaft keinen Vorteil durch die Grüne Gentechnik. Und er erklärt: „Der Markt für gentechnikfreie Lebensmittel muss in jedem Fall bedient werden können.“ Voraussetzung für ein weiteres Engagement sei es, dass die Veränderungen beherrschbar bleiben.

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