Pressemitteilung vom 09.07.2014
Förderung des Ökolandbaus
Landwirtschaftsausschuss des Niedersächsischen Landtags zu Gast im Ökolandbauzentrum Visselhövede
Visselhövede, 09.07.2014. Der Landwirtschaftsausschuss des Niedersächsischen Landtags
informierte sich heute auf einem Bioland Betrieb und im Ökolandbauzentrum in Visselhövede über
die aktuellen Strukturen und Entwicklungen im niedersächsischen Ökolandbau.
Der Vorstand der Landesvereinigung Ökolandbau Niedersachsen e.V. (LÖN) und die
Geschäftsführerin der Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN) informierten über neue Zahlen und Fakten und stellten sich den Fragen des Ausschusses. Hinter dem Treffen
stand die Frage nach den Möglichkeiten den Ökologischen Landbau in Niedersachsen
weiterzuentwickeln. „Wir müssen die vorhandenen Wertschöpfungspotenziale nutzen, um den Öko-Anteil in Niedersachsen zu erhöhen Für konsequente Produkte bestehen weiter gute
Marktaussichten“, lautete der Tenor Harald Gabriels, dem Vorsitzenden der LÖN. „Der ökologische
Landbau bietet ein schlüssiges Gesamtsystem und gibt Antworten für die Herausforderungen der
Zukunft. Statt weiterer Intensivierung mit hohem Pestizid-, Dünger und Antibiotikaeinsatz sind ökologisch optimierte Systeme erforderlich.“ Die Schere zwischen dem wachsenden Bio-Markt-
Anteil und dem Anteil hiesiger Erzeugung klafft zunehmend auseinander. Niedersachsen bildet mit
seinem Öko-Flächen-Anteil das Schlusslicht in Deutschland. Die Nachfrage wächst schneller als
das einheimische Angebot. Herausforderungen für die Bio-Branche sind hohe Pachtpreise, geringe
Ausgleichszahlungen für die Mehrleistungen der Bio-Betriebe und ein beständiger Preisdruck.
Impulse für eine positive Marktentwicklung können durch den Ausbau eines qualifizierten Handels,
der Außerhausverpflegung und Direktvermarktung, den Einsatz regionaler statt importierter Ware
und den Ausbau von Wertschöpfungsketten gegeben werden. Ebenso liegen Potenziale in den
Bereichen Forschung und Bildung. Die geplante Total-Revision der EU-Öko-Verordnung lehnten
die Vertreter des Ökolandbaus ab. „Eine vollständige Überarbeitung der EU-Öko-Verordnung steht
einer qualitativen Ausweitung des Ökolandbaus im Weg. Es braucht vielmehr eine
prozessorientierte Weiterentwicklung des Bestehenden“, brachte Harald Gabriel die Einwände auf
den Punkt.
Begonnen hatte das Treffen mit dem Betriebsbesuch des Bioland Betriebs Oesenhof in Riepe. Bei
einem Betriebsrundgang konnte der Ausschuss beispielhaft eigene Eindrücke über einen
praktizierenden Gemischtbetrieb sammeln, dessen Schwerpunkte Ackerbau,
Grünlandbewirtschaftung, Mutterkuh- und Schweinehaltung sind. Im Anschluss fanden sich die
Beteiligten im Ökolandbauzentrum zum gemeinsamen Austausch ein (oben rechts Ausschussmitglied Heiner Ehlen). zurück |