Aktuelles aus der Region

zurück

Bremervörder Zeitung vom 29.08.2013 

Hospiz braucht weiter Spenden und Ehrenamtliche

Evangelischer Arbeitskreis (EAK) der CDU informiert sich über geplante stationäre Einrichtung für Sterbende in Bremervörde

Bremervörde. Kürzlich hat der Evangelische Arbeitskreis der CDU (EAK), Kreisverband Rotenburg, mit Superintendent Wilhelm  Helmers aus Bremervörde über die Hospizarbeit und über den Bau eines stationären Hospizes in Bremervörde gesprochen. Der EAK-Kreisvorsitzende Albert Rathjen konnte auch den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Stade und CDU-Bundestagskandidaten Oliver Grundmann, den Landtagsabgeordneten Hans-Heinrich Ehlen und Pastor Volker Rosenfeld zu dem Gespräch begrüßen.
„Leid und Tod sind eigentlich nicht Unglücksfälle, sondern Regelfälle des Lebens. Wenn jedoch beide Regelfälle in der Gesellschaft tabuisiert werden, so liegt das wesentlich im Mangel an religiöser Verankerung“, sagte Rathjen. Immer mehr Menschen verbrächten ihre letzten Lebensjahre offenbar in großer Isolation und Einsamkeit. Eine Begleitung in der letzten Phase des Lebens sei für den Menschen von besonderer Bedeutung. Menschen in Trauer beizustehen, sei eine wichtige Aufgabe.
In manchen Fällen seien Angehörige schon verstorben, aber oft seien menschliche Beziehungen auch einfach zerbrochen, soziale Netze zerrissen. „Glücklicherweise haben wir einen funktionierenden ambulanten Hospizdienst“, der mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sterbende Menschen in häuslicher Umgebung begleite und auch die Angehörigen unterstütze, so Rathjen.
Superintendent Wilhelm Helmers wies darauf hin, dass der ambulante Hospizdienst „seit etwa 15 Jahre gute Arbeit leistet“. Die Arbeit wirke sich segensreich auf die Gesellschaft, die Gemeinden und vor allem die betroffenen Familien aus. Die ambulante Hospizarbeit werde wegen des demographischen Wandels weitergehen und an Bedeutung gewinnen. Die Angehörigen seien oft nicht mehr in der Lage, die Last der Betreuung alleine zu tragen. Man habe sich deshalb in der Vergangenheit mit der Frage beschäftigt, ob ein stationäres Hospiz im Elbe-Weser-Raum eine bessere Versorgung für die Menschen gewährleisten könne, „die nicht mehr in häuslicher Umgebung verbleiben können.“
„Im Kirchenkreis Bremervörde haben wir gute Voraussetzungen für den Bau eines stationären Hospizes“, so Helmers. Das liege an der zentralen Lage des Kirchenkreises im Elbe-Weser-Raum sowie an den guten verkehrlichen Anbindungen. Ebenso seien die großen Erfahrungen des ambulanten Hospizdienstes von besonderem Wert. Der Grundstein für das stationäre Hospiz im Enegoer Wäldchen in Bremervörde wurde vor einigen Wochen gelegt. „Die Bauarbeiten kommen gut voran“, sagte Helmers.
Pastor Volker Rosenfeld erläuterte die Finanzierung und machte deutlich, dass weiterhin Spenden aus der Bevölkerung und die Unterstützung aus der Politik notwendig seien. Ebenso sei die Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit erforderlich, um laufende Kosten zu senken.
Oliver Grundmann lobte das überkonfessionelle Projekt als ein „letztes Zuhause“ für schwerkranke Menschen, das im Sprengel Stade eine wichtige Aufgabe habe. „Die medizinische und pflegerische Versorgung ist ein bedeutender Pfeiler in diesem Haus. Aber auch die seelsorgerische Betreuung hat ihren berechtigten Platz. Die Kommunen und Landkreise sind gut beraten, dieses Projekt auch in Zukunft zu unterstützen“, so Grundmann. (bz/fs)


Sprachen im Ludwig-Harms-Haus in Bremervörde über das geplante Hospiz: Pastor Volker Rosenfeld (von links), Hans-Jürgen von Borstel, Hans-Heinrich Ehlen, Werner Schröder, Marco Mohrmann, Superintendent Wilhelm Helmers, Oliver Grundmann und Albert Rathjen.
(Foto: Siems)

zurück