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Bremervörder Zeitung vom 10.01.2013

„Erfolgsgeschichte“ live erlebt

Bremervörde. Auf Einladung ihrer Partei, der CDU, ist gestern die niedersächsische Sozialministerin Aygül Özcan Gast im Bremervörder Rathaus gewesen. Dabei informierte sie sich ausführlich über die bereits erledigten und noch laufenden Städtebauförderungsprogramme, mit denen die Stadt – finanziell unterstützt vom Özcan-Ministerium – ihre Entwicklung voran treibt. Von Rainer Klöfkorn

Es sei schon bemerkenswert, sagte die Ministerin bei der Zusammenkunft, wie überdurchschnittlich erfolgreich Bremervörde mit den Anträgen zur Städtebauförderung sei. Seit 1985 werde damit an der Fortentwicklung der Kernstadt gearbeitet, die als Wohnraum für Neubürger und ältere Einwohner („immer mehr Menschen ziehen dorthin, weil sie mobil bleiben wollen“) noch wichtiger werde. Indem die Stadt aus eigenen Mitteln die Fördergelder co-finanziere, leiste sie erhebliche finanzielle Anstrengungen.
Sie freue sich, sagte Aygül Özkan, die Erfolge der Förderpolitik der Landesregierung endlich selbst vor Ort ansehen zu können. Eingeladen hatten der CDU-Kreis- und -Gemeindeverband sowie der Landtagsabgeordnete Hans-Heinrich Ehlen. Auch etliche christdemokratische Politiker begleiteten die Ministerin, die im Rathaus von Bürgermeister Eduard Gummich begrüßt wurde.
Kurt Koopmann, in der Stadtverwaltung für die Innenstadt zuständig, informierte Özkan über die bisherigen Maßnahmen. Die „Erfolgsgeschichte Stadtsanierung“ (Koopmann) begann 1985 mit dem Programm „Innenstadt 1“. Für sechs Millionen – damals noch Mark – wurde das Areal zwischen Neue Straße und Alte Straße attraktiver gestaltet.
Ab 1991, im Zuge der Landesausstellung „Natur im Städtebau“ stand das Programm „Innenstadt 2“ im Mittelpunkt der Bemühungen. Für fast zehn Millionen Euro wurden unter anderem der See- und Hafenbereich „nachhaltig positiv verändert“, sagt der Fachbereichsleiter.
Derzeit wird an drei Sanierungsprogrammen im Rathaus gearbeitet: „Innenstadt Süd“ sowie die Stadtumbaugebiete „Vörde Kaserne“ und „Westerende“. Ziele sind unter anderem, die Alte Straße verkehrsberuhigt auszubauen, einen Gewerbepark am Gefängnis auszuweisen sowie die unbefriedigende Grundstückssituation an der Wesermünder Straße zu beseitigen.
Bislang hat das Sozialministerium 4,2 Millionen Euro für diese drei Vorhaben zur Verfügung gestellt. Für das laufende Jahr werden weitere 1,5 Millionen Euro erwartet. Doch damit nicht genug: Um die Verkehrssituation und die verkehrliche Erschließung zu verbessern, möchte die Stadt die Kreuzung Wesermünder Straße/Waldstraße mit einem Kreisel neu gestalten.
Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, erläutert Koopmann, habe bereits zugestimmt. Das Problem allerdings: Der Umbau müsse über die Städtebauförderung finanziert werden. „Wir brauchen also mehr Geld“, wandte sich der Fachbereichsleiter direkt an Ministerin Aygül Özkan.

Eine Zusage konnte die CDU-Politikerin nicht geben, kündigte jedoch weiterhin Unterstützung an. Die niedersächsische Landesregierung unternehme große Anstrengungen, um das Städtebauförderungsprogramm des Bundes in gleicher Höhe zu finanzieren. Die Stärkung der Innenstädte sei auch hinsichtlich des demographischen Wandels enorm wichtig, unterstützte Ehlen die Aussagen der Ministerin.

Zur Person

Seit April 2010 ist Aygül Özkan Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration in Niedersachsen. Die damals 38-Jährige, die der Hamburgischen Bürgerschaft angehörte, wurde von Ministerpräsident Christian Wulff zur Nachfolgerin von Mechthild Ross-Luttmann berufen.

Özkan ist verheiratet und Mutter eines Sohnes. In Medien wird gemutmaßt, dass sie bei einer Wahlniederlage der CDU Kandidatin für das Oberbürgermeisteramt in Hannover werden könnte.

In Bremervörde wurde vorausschauend und gut geplant. Das ist schon auffällig.

Sozialministerin
Aygül Özkan


Bei einem Rundgang wurde Sozialministerin Aygül Özkan auf die bereits sichtbaren Ergebnisse der Stadtsanierung hingewiesen. Begleitet wurde die Politikerin von dem CDU-Bundestagskandidaten Oliver Grundmann (von links), Bürgermeister Eduard Gummich, Matthias Gunnemann (BauBeCon Sanierungsträger GmbH), Fachbereichsleiter Kurt Koopmann und Landtagsmitglied Hans-Heinrich Ehlen. Foto: Klöfkorn

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