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Bremervörder Anzeiger vom 03. Dezember 2012

Niedersächsische Kulturministerin besucht Bremervörde

Im ländlichen Bereich Kultur stärken

Bremervörde: Die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Prof. Dr. Johanna Wanka machte sich persönlich ein Bild von Kulturangeboten in und um Bremervörde.

Neben dem Bachmann-Museum, das der Ministerin seine Fortschritte und Ziele präsentierte, besuchte die Kulturministerin auch den historischen Moorhof in Augustendorf und die Klappstauwehre im Oste-Hamme-Kanal.
Unter der Führung der Museumsleiterin Ellen Horstrup verschaffte sich die Ministerin in einem Rundgang einen Eindruck von den Gegebenheiten und Potenzialen des Museums und zeigte sich beeindruckt von der Sammlung mit „außerordentlich schönen Exponaten“, stellte aber gleichzeitig fest, dass die Präsentation wenig ansprechend für Jüngere sei: „Wenn man junge Leute begeistern will, dann muss man heute mehr machen.“
Zusammen mit dem Kreisarchäologen Dr. Stefan Hesse (Vorsitzender des Stiftungsvorstandes) und Reinhard Brünjes (Vorsitzender des Stiftungskuratoriums Bachmann-Museum), erklärte die Museumsleiterin die Ziele und Vorhaben des Museums. Die Umkonzipierung der Dauerausstellung und der Ausbau des pädagogischen Konzeptes, sowie die Ergänzung eines Volkskunde-Bereiches stellen feste Komponenten der Zukunftsplanung dar. Die Schaffung eines Förderkreises, wie dies die Ministerin vorschlug, werde in Überlegungen einbezogen.
Sehr konkret seien hingegen die geplanten baulichen Maßnahmen. Für die Substanzerhaltung des Gebäudes seien bereits Anträge für ein Bundes-Denkmalschutzprogramm in Arbeit. Als sehr wichtigen Punkt benannte Dr. Stefan Hesse den Ausbau des Eingangsbereiches, der in der jetzigen verbauten Konstellation kaum von Gruppen genutzt werden könne.
Für den Umbau habe das Museum einen Antrag beim Investitionsprogramm für kleine Museen des Landes Niedersachsen beantragt. Das Programm hatte Johanna Wanka 2012 ins Leben gerufen, um damit kleinen Museen die Möglichkeit zu geben, ihre Attraktivität zu steigern. Eine Zusage konnte die Kulturministerin bei ihrem Besuch aber noch nicht geben: „Ihr Antrag ist angenommen und wird von Experten begutachtet. Es wird aber erst Anfang nächsten Jahres eine Entscheidung geben“, erklärte die Politikerin.
Lobend sprach sie sich über die Unterstützung des Bachmann-Museums durch den Landkreis aus. Auf die regionale Ebene blickend zeigte sie sich besorgt über die eventuelle Abschaffung des Flächenfaktors beim kommunalen Finanzausgleich, der wie Landrat Luttmann versicherte den flächenmäßig großen Landkreis Rotenburg (Wümme) empfindlich treffen würde. „Wenn Gelder wegfallen, erwischt es die Kultur, und ich möchte im ländlichen Bereich die Kultur stärken. Das liegt mir sehr am Herzen“, beteuerte Wanka.
So besuchte sie im Anschluss auch die historischen Klappstauwehren auf dem Oste-Hamme-Kanal, von denen sieben dringend renovierungsbedürftig sind und die der Heimatverein Gnarrenburg deshalb zur Erweiterung der touristischen Wasserwanderwege instand setzen möchte. Beeindruckt und voller Lob für die ehrenamtliche Arbeit auf dem historischen Moorhof Augustendorf, beendete die Ministerin ihren Besuch mit einem frischen Stück Butterkuchen aus dem historischen Moorhof-Backofen.

 

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