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Bremervörder Zeitung vom 29.11.2012

Ministerin auf der „Baustelle“ Museum

Johanna Wanka gestern zu Besuch im Bremervörder Bachmann-Museum

Von Rainer Klöfkorn

Bremervörde. Die niedersächsische Kulturministerin Johanna Wanka hat gestern Bremervörde und Gnarrenburg besucht. In der ehemaligen Kreisstadt stand das Bachmann-Museum auf dem Programm, von dessen Exponaten sich die CDU-Politikerin bei einem Rundgang sehr angetan zeigte. Die Museumsleitung hofft auch auf ein praktisches Ergebnis des Besuches: Sie hat einen Förderantrag beim Land gestellt, um den Eingangsbereich neu gestalten zu können.

Etliche CDU-Herren – darunter der Landtagsabgeordnete Hans-Heinrich Ehlen, Landrat Hermann Luttmann und Bürgermeister Eduard Gummich – begleiteten die Ministerin bei ihrem Rundgang, doch das Sagen hatte (zunächst) eine Frau. Museumsleiterin Ellen Horstrup erläuterte die Exponate der Dauerausstellung, die sich auf die Sammelleidenschaft von Namensgeber August Bachmann gründen. Beim anschließenden Gespräch gab dessen Tochter Dr. Elfriede Bachmann der Besucherin einen Einblick in das Schaffen ihres Vaters.
Obwohl beeindruckt von der Ausstellung hielt Johanna Wanka mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. „Sie haben tolle Exponate. Aber die muss man anders präsentieren, um vor allem junge Leute und Schulklassen dafür zu begeistern.“ Auch die Gründung eines Fördervereins könne dabei weiter helfen.
Bei Ellen Horstrup sowie Reinhard Brünjes und Dr. Stefan Hesse von der Museumsstiftung stieß sie auf Zustimmung. „Wir sind dabei, die ,Baustellen‘ in Angriff zu nehmen“, sagte Hesse. Als da wären: Die Dauerausstellung zeitgemäßer zu präsentieren, den Raum für die Sonderausstellungen herzurichten und die Infrastruktur verbessern.
Beim letzten Punkt erhofft sich die Museumsleitung Unterstützung finanzieller Art aus Hannover. Aus dem Topf „Kleine Museen“, den die Ministerin verwaltet, wurden 50 000 Euro für die Neugestaltung des Eingangsbereiches beantragt. Darüber werde demnächst entschieden, entgegnete Wanka. Eine Förderung in der erhofften Höhe bilde die Obergrenze bei einem Gesamtvolumen des Programmes von einer Million. „Und die Anzahl der Anträge nimmt immer mehr zu“, sagte die 62-Jährige.
Die Förderung der Kultur, vor allem im ländlichen Raum, liege ihr am Herzen. Von daher hoffe sie sehr, dass der Flächenfaktor als Instrument der Politik in Niedersachsen erhalten bleibe. Im Wahlkampf ist vor allem von SPD und Grünen zu hören, dass sie den Flächenfaktor zu Gunsten der Stärkung der Ballungszentren wieder abschaffen wollen. Der Landkreis Rotenburg müsse in diesem Fall auf etwa acht Million Euro verzichten, erklärte dazu Landrat Luttmann.
Vom Bachmann-Museum, von dem sie Brünjes mit einem Buchpräsent verabschiedete, fuhr die seit April 2010 amtierende Ministerin nach Spreckens. Dort informierte sie sich über die historischen Klappstaus am Kanal. Über diese Station des Ministerinnen-Besuchs werden wir morgen berichten.


Beim Rundgang durch die Dauerausstellung.


Beeindruckt von den Exponaten der Ausstellung im Bachmann-Museum, aber nicht von der Präsentation: Ministerin Johanna Wanka (rechts), mit Museumsleiterin Ellen Horstrup.

Fotos: Klöfkorn

 

 

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