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Kolumne für die Bremervörder Zeitung am 10. Mai 2003

Kolumne Mai

Liebe Leserinnen und Leser,

nach dem ich meinen Kolumnentermin beim letzten Mal, infolge meiner Amtsübernahme als Minister für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, regelrecht „verschwitzt“ habe, melde ich mich wieder zur Stelle. Es hat sich in den letzten acht Wochen vieles verändert in unserem Land. Wir haben einen Regierungswechsel vollzogen und für das Land neue Akzente gesetzt. Eine Verwaltungsreform ist in Gang gebracht worden, um den Erfordernissen einer modernen, gestrafften Verwaltung nach zu kommen. Es wurden deshalb keine neuen Regierungspräsidenten an den Bezirksregierungen berufen, um damit die Auflösung dieser mittleren Verwaltungsebene einzuleiten. Die Aufgaben werden entweder zum Land oder zu den Landkreisen verlagert, bzw. nach gründlicher Überprüfung, ganz abgeschafft. Die Raumordnung und Raumplanung ist neuerdings in meinem Ministerium eingegliedert, mit dem Auftrag, künftig mehr Entwicklungsplanung von den Landkreisen, Städten und Gemeinden, den Bedürfnissen vor Ort ausgehend, zu betreiben. Es wird mehr Verantwortung bei den Landkreisen liegen, wenn es darum geht, Flächennutzungspläne zu erstellen oder Sondergebiete, wie z. B. für Windkraft; auszuweisen. Das wichtigste Segment für die Entwicklung ländlicher Räume ist eine ordentliche verkehrliche Erschließung durch Gemeinde-, Kreis-, Landes- und Bundesstrassen, bis hin zu neuen Autobahnen und Stadtumgehungen. Hier müssen wir uns alle gemeinsam ins Zeug legen, um unsere Ansprüche anzumelden und durch zu setzen.

Es ist erkannt worden, dass mit dem Erstellen des Bundesverkehrswegeplanes, eine Weichenstellung für Zukunftsentwicklung und Chancengleichheit erfolgt. Es ist darum wichtig, dass jeder an seinem Platz und mit seinen Möglichkeiten, für die Nordumgehung von Bremervörde und die Küstenautobahn kämpft, egal ob öffentlich oder im Stillen.

Klarheit gibt es nun in der Schulpolitik, wo die vorige Landesregierung einen Scherbenhaufen an Reformen und Versprechungen hinterlassen hat und die Quittung mit dem schlechten Abschneiden im PISA- Vergleich erhalten hat. Das CDU/FDP-Schulgesetz in seiner höchst durchlässigen Dreigliedrigkeit, wird Abhilfe schaffen sowohl in der Unterrichtsqualität, weil die Inhalte dem angepasst werden, was im Leben wirklich gebraucht wird, als auch in der Quantität, da schon zum nächsten Schuljahresbeginn 2500 zusätzliche Lehrkräfte eingestellt werden. Ich freue mich, das ich an einer zentralen Stelle an dieser neuen Politik mitwirken kann und werde kräftig mit in die Speichen fassen, um unser Land wieder flott zu bekommen.

Leider gibt es auch betrübliche Begleiterscheinungen, wenn man einer Sache vor steht. Familienangehörige werden verfolgt oder ausgeforscht, um etwas Negatives gegen mich zu finden. So haben wir den Eindruck, dass wiederholt während der Nacht auf dem landwirtschaftlichen Betrieb meines Sohnes, Fotos und Filmaufnahmen gemacht werden, vermutlich, um mich damit zu diskriminieren oder anzuprangern. Dabei wären Heimlichtuereien wohl gar nicht nötig, da der Betrieb nichts zu verbergen hat und unser Jan, als Pächter und weltoffener Jungunternehmer, gerne seinen Hof zeigt und auch über kritische Dinge klare Auskünfte gibt. Paparazzimethoden und lichtscheues Gesindel, sollten in offener und ehrlicher Politik keinen Platz haben.

Ich wünsche allen Lesern ein erholsames Wochenende

Hans- Heinrich Ehlen

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